Gestaltungsrichtlinien im RISO Druck

Grundregeln zum Gestalten für RISO

  1. RISO Druck ist nicht für alle Projekte gut geeignet
  2. Es ist empfehlenswert, bereits von Anfang an für RISO zu gestalten
  3. RISO ist imperfekt. Die Drucke werden nie so farbig und genau, wie du sie am Bildschirm siehst oder vom Digital- Oder Offsetdruck her kennst.

Maximales Druckformat

Bei einem randabfallenden Motiv auf A3, wird das Plakat am Schluss auf allen Seiten zwischen ein bis zwei Zentimeter kleiner ausfallen, weil wir nicht randabfallend drucken können. Wir können also max. bis 410 x 287 mm randabfallend drucken.

Transparenz in Dateien

Wenn sich in der Datei Bilder und Vektorgrafiken auf der gleichen Ebene befinden, kann es sein, dass der RISO die Transparenz nicht richtig erkennt. In diesem Fall sollte die Druckvorlage direkt im Layoutprogramm flach gerechnet werden.

Farbverlauf unter 10%

Der RISO hat Probleme beim Drucken von Farberläufen, die auf 0% auslaufen. Der Farbauftrag wird bei ca. 10% abgehackt. Eine Möglichkeit dies zu verhindern, ist, mit gekörntem Raster zu drucken. Dann verliert man allerdings das regelmässige Raster. Farbverläufe solltest du wenn möglich also nicht unter 10% auslaufen lassen.

Mehrfarbigkeit im RISO Druck

Es lohnt sich bei mehrfarbigen RISO Drucken die Ungenauigkeiten gestalterisch zu nutzen. Es ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert so zu gestalten, dass dein Druckprodukt nur dann schön aussieht wenn die verschiedenen Farben perfekt aufeinander liegen. Dies wird nämlich fast unmöglich sein.

Der RISO Druck ist eigentlich nicht die ideale Technik, um eine Vielzahl verschiedener Farben zu drucken. Das Druckverfahren ähnelt jenem des Siebdrucks oder der «Mimeographie».

Jede zu druckende Seite muss für jede Farbe einmal durch das System laufen. Daher erhöht jede hinzugefügte Farbe den Arbeitsaufwand und die Trocknungszeit. Dabei steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Farbflecken und leichten Verschiebungen. Die zusätzliche Materialmenge muss erhöht werden, um am Ende eine brauchbare Anzahl schöner Drucke zu erhalten. Dies sind die Gründe, warum sich die Produktionskosten erhöhen, je mehr Farben für den Druck beansprucht werden.

Farbintensität

Die Farbintensität kann vom ersten bis zum letzten Druck leicht variieren.

Lackieren mit Siebdruck

Fertige RISO Drucke lassen sich durch das Siebdruckverfahren mit einem Lack überziehen und so vor dem Abfärben schützen.

Lasierende Farben

RISO Tinte ist (mit Ausnahme von Metallic Gold) lasierend. Dies bedeutet, dass sich die Farben beim Überlagern mischen und eine neue Farbe entsteht. Durch die Kombination verschiedener Tinten entsteht ein ganz neues Farberlebnis mit immer neuen Überraschungen.

Merkpunkte zu Text im RISO

  • Text immer in Schwarz (CMYK-Schwarz) und als Vektordaten bereitstellen.
  • Ausgesparter Text nicht kleiner als 8 Punkte.
  • Ausgefüllter Text wird schwer lesbar, wenn er zu klein gedruckt wird.
  • Textüberdruck wird unleserlich, wenn er zu klein gedruckt wird.

Schmieren

RISO verwendet Tinte aus Sojaöl, die für ihre schlechten Trocknungseigenschaften berüchtigt ist. Dies ist insbesondere bei hohem Tintenauftrag problematisch. Es kann bei Berührung zum Verschmieren führen. Durch eine längere Trocknungszeit kann das Problem reduziert werden.

Abdrücke

Hoher Farbauftrag, gepaart mit schlechten Trocknungseigenschaften führen zum Übertragen von Tinte zwischen den Drucken. Auch der Druck beim Schneiden kann diesen Effekt haben.

Flecken

Das Einzugsrad des RISO ist aus Gummi, was bei mehrfarbigen Drucken fast immer zu Abdrücken und Flecken führt. Je nach Positionierung der Sujets auf dem Bogen kann dies verhindert werden.

Auch ein hoher Tintenauftrag und mehrere Farben führen fast immer zu kleinen Flecken. Durch Reduktion von Farbauftrag und Farbanzahl kann dieser Effekt minimiert werden. Manchmal ist weniger mehr. Oder die Flecken geben der Drucksache Charme.

Verschiebungen / Registerhaltigkeit

RISO Druck hat eine sehr schlechte Registerhaltigkeit. Verschiebungen von bis zu 2mm sind normal und sollen gestalterisch genutzt werden.

Tintenauftrag

  • Flächen mit viel Tinte können je nach Papier und Druckfarbe ungleichmässig erscheinen.
  • 100% Tientenauftrag auf der ganzen Fläche ist nicht möglich. Die Fläche mit maximalem Tintenauftrag muss auf höchstens 70% reduziert werden.
  • Eine seite des Druckbogens sollte idealerweise frei von Tinte, bzw. mit minimalem Tintenauftrag bedruckt, sein.
  • Auch fette Rahmen um das gesamte Papier herum funktioniert nicht. Das Papier bleibt an der Farbtrommel kleben.

Überfüllen

Objekte können leicht über den Hintergrund vergrössert werden, um Blitzer zu vermeiden.